Der ehemalige Beuyschüler und Kollege Bodo Berheide von Ute Klophaus organisierten eine Ausstellung für Fotografien von Josef Beuys 1986
100 x 80 cm Poster ( Ein Exemplar ist auch im Tate - Bestand )
Zusammenfassung der Arbeit von Ute Klophaus mit Joseph Beuys
Langjährige Zusammenarbeit und Bedeutung
Ute Klophaus (1940–2010) und Joseph Beuys (1921–1986) verband eine intensive, rund zwanzig Jahre andauernde Arbeitsbeziehung, die mit dem legendären „24-Stunden-Happening“ 1965 in der Wuppertaler Galerie Parnass begann. Diese Begegnung wurde zum Schlüsselerlebnis für Klophaus und prägte ihre weitere künstlerische Entwicklung: Die fotografische Begleitung von Beuys’ Aktionen wurde zum Schwerpunkt ihres Schaffens.
Rolle und Stil von Ute Klophaus
Klophaus war nicht einfach eine dokumentierende Fotografin, sondern verstand ihre Arbeit als subjektive Interpretation der performativen Kunst von Beuys. Sie entwickelte eine eigene Bildsprache, die weit über reine Dokumentation hinausging. Ihre Fotografien sind geprägt von Grobkörnigkeit, gezielten Unschärfen, Nachbearbeitungen und bewusst gesetzten Details. Oft riss sie die Ränder ihrer Abzüge, um die Flüchtigkeit und das „aus der Zeit gerissene“ Moment der Aktionen zu betonen.
Einfluss auf die Wahrnehmung von Beuys
Kein anderer Fotograf oder keine andere Fotografin hat die öffentliche Wahrnehmung von Joseph Beuys als Künstler und Mensch so stark geprägt wie Ute Klophaus. Ihre Bilder fingen nicht nur die äußeren Abläufe der Aktionen ein, sondern vermittelten deren besondere Ausstrahlung, Intensität und Energie. Sie schaffte es, „Wahrnehmungen sichtbar zu machen, die über das rein Visuelle hinausgehen“ und die Aura sowie die transformative Kraft von Beuys einzufangen.
Symbiotische, aber auch spannungsreiche Beziehung
Die Beziehung zwischen Beuys und Klophaus war eng, aber nicht ohne Spannungen. Beuys schätzte die Fotografie als Mittel zur Bewahrung seiner Aktionen, stand ihr aber auch ambivalent gegenüber. Klophaus selbst beschrieb ihre Arbeit als „Hasenjagd“: Sie folgte Beuys auf Schritt und Tritt, fühlte sich aber manchmal ausgeschlossen, wenn er sie nicht über Aktionen informierte.
Künstlerische Transformation
Klophaus verstand ihre Fotografien nicht als bloße Dokumente, sondern als eigenständige künstlerische Transformation der Beuys’schen Aktionskunst. Sie war so etwas wie ein Gegenüber von Beuys, das sein Tun in ein anderes Medium übersetzte und damit wesentlich zur Rezeption seiner Kunst beitrug.
Vermächtnis
Die Fotografien von Ute Klophaus sind heute ein zentrales visuelles Gedächtnis der Aktionskunst von Joseph Beuys. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, wie Beuys’ Werk bis heute wahrgenommen, interpretiert und erinnert wird.
„Kein anderer Fotograf und keine andere Fotografin hat die Wahrnehmung von Joseph Beuys als Künstler und als Mensch derart geprägt wie Ute Klophaus.“
Fazit:
Ute Klophaus war nicht nur Chronistin, sondern künstlerische Partnerin von Joseph Beuys. Mit ihrer einzigartigen fotografischen Handschrift hat sie das Bild von Beuys’ Aktionskunst entscheidend mitgestaltet und ihr eine nachhaltige visuelle Präsenz verliehen.
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